Anonym zahlen via Kreditkarte

Die Gründe für den Wunsch nach einer Kreditkarte, die anonym genutzt werden kann, sind vielschichtig. Mit Anonymität werben einige Prepaid-Kreditkarten ohne Namensprägung, die beispielsweise bei Kiosken und Tankstellen zu finden sind. Man kann sie direkt beim Kauf mit Bargeld aufladen. Denn wer anonym bleiben will, sollte generell auf Kartenzahlung verzichten. Auch entfällt hier die Notwendigkeit der Nennung einer Versandadresse. Doch auch hier gibt man eine ganze Reihe persönlicher Daten preis. Dazu zählen Name, Anschrift, E-Mail-Adresse und Handynummer. Es versteht sich von selbst, dass die Anbieter wahre Angaben verlangen. Für die Aktivierung dieser Kreditkarten per SMS ist ein Handy erforderlich. Auch die anonyme Kreditkarte, bei der man über die Handyrechnung bezahlt, hat eine Verbindung zum Mobilfunkvertrag. Denn an sich werden SIM-Karten nur nach Identitätsprüfung aktiviert. Beim Kauf im Mobilfunk-Shop wird auch für Prepaid-Verträge meist der Personalausweis verlangt.

Wichtige Rahmenbedingungen

Zu beachten sind die Kosten für die Karte an sich, die mit rund zehn Euro ins Gewicht fallen. Aufgrund des Geldwäschegesetzes dürfen Prepaid Kreditkarten ohne vorhergehende Identifizierung via Postident mit maximal 100 Euro aufgeladen werden. Beachtet man diese Maximalgrenze für den Guthabenbetrag, liegen die Gebühren bei rund zehn Prozent. Hier gilt es abzuwägen, was der Wunsch nach Anonymität wert ist. Auch zu beachten: Ungenutztes Guthaben solcher Angebote verfällt nach einem bestimmten Zeitraum, wie etwa nach einem Jahr. Viele der anonymen Karten können nicht zum Geldabheben am Automaten genutzt werden.

Wie bei allen Arten von Kreditkarten auf Guthabenbasis sind Vorteile dieser aufladbaren Bezahlkarten die bessere Kostenkontrolle und der Wegfall der Schufa-Auskunft. Der Wunsch nach einer hundertprozentig anonymen Kreditkarte ist in Deutschland jedoch kaum realisierbar. Denn grundsätzlich ist ein Identifikationsnachweis erforderlich. Und wirklich anonym kann eine Karte nicht sein, wenn sie mit einem Girokonto in Verbindung steht oder per Handy aktiviert wurde. Wer die anonyme Kreditkarte erneut auflädt, legt eine Datenspur zu seinem Konto. Denn das ist meist ausschließlich per Überweisung möglich. Virtuelle Kreditkarten aus dem Internet gewähren aus ebendiesem Grund keine mit der Barzahlung vergleichbare, vollständige Anonymität.


Marcel Ziegler

Als ehemaliger Finanz- und Honorarberater habe ich jahrelang direkt mit Privatkunden gearbeitet und weiß daher aus eigener Erfahrung, welche Fehler Menschen beim Umgang mit Geld machen. Ich kenne die Fallstricke von Bank- und Versicherungsprodukten und habe es mir zur Aufgabe gemacht, das Thema Finanzen so zu erklären, dass es wirklich jeder versteht.


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