Kreditkarten zum Meilen Sammeln

Nicht nur Vielflieger können mit ihrer Kreditkarte Meilen sammeln. Das Programm kann von allen Karteninhabern genutzt werden, deren Kreditkarte für die Teilnahme daran ausgelegt ist. Dann ist es sogar relativ einfach, mit der Kreditkarte Meilen zu sammeln. Denn Meilen beziehungsweise Punkte werden für jeden Euro gutgeschrieben, der mit der Karte gezahlt wird. Später werden die so angesammelten Meilenpunkte in Prämien gutgeschrieben. Die bekannteste Art, mit der Kreditkarte Meilen zu sammeln, ist übrigens das Programm Miles and More von der Lufthansa. Auch andere Programme zum Sammeln von Meilen gibt es. Wie sie heißen, hängt vom jeweiligen Herausgeber der Kreditkarte ab.

Einfache Nutzung

Nutzen kann das Programm jedermann, der im Besitz einer entsprechenden Kreditkarte ist. Meist sind Kreditkarten, die Meilen sammeln, mit einer Jahresgebühr versehen. Sie sollten deshalb nur beantragt werden, wenn man wirklich sicher ist, das Programm nutzen zu wollen. Ansonsten ist es nämlich eher eine teure und wenig nützliche Zugabe. Wer kein Programm zum Sammeln von Meilen nutzen will oder kann, sollte sich alternativ für eine kostenlose Kreditkarte entscheiden, die dann allerdings keine Extras bietet. Um uneingeschränkt in den Genuss eines Programms zu kommen, mit dem man Meilen sammeln kann, müssen fortan alle möglichen Ausgaben mit der Kreditkarte beglichen werden.

Je öfter die Karte zum Bezahlen eingesetzt wird und je höher der Umsatz ist, umso mehr Meilen werden gesammelt. Besonders lukrativ ist das Bezahlen in Geschäften, Online Shops, Hotels und Mietwagenfirmen, die Partner des jeweiligen Programms sind. Dann werden in der Regel doppelt Meilen gutgeschrieben. Wie viel Meilen bei Flugreisen verbucht werden, kann unter Umständen von der Klasse abhängen, für die gebucht würde. Ein Blick in die Bedingungen des jeweiligen Programms kann hier Aufschluss geben.

Status und Prämium

Die meisten Angebote, bei denen mit der Kreditkarte Meilen sammeln möglich ist, machen bei der Art der gesammelten Meilen Unterschiede. Wie beim bekanntesten Meilensammelprogramm Miles and More gibt es Unterschiede darin, auf welche Weise die Meilen beziehungsweise Punkte zustande gekommen sind. Das Programm der Lufthansa etwa macht Unterschiede zwischen Prämienmeilen und Statusmeilen. Prämienmeilen sind dabei solche Meilen, die als Bonuspunkte beim Einkaufen gesammelt wurden. Sie lassen sich in Prämien umtauschen. Statusmeilen dagegen sind sogenannte echte Meilen. Sie werden für gebuchte Flüge vergeben und können nicht durch Bezahlen mit der Karte in Geschäften, Online Shops oder bei Dienstleistern gesammelt werden. Außerdem müssen für das Sammeln von Statusmeilen Flüge bei bestimmten, festgelegten Fluggesellschaften gebucht werden. Welche das sind, wird in den Allgemeinen Bedingungen der Kreditkarte oder des entsprechenden Programms festgelegt.

Auf Bedingungen achten

Wer ohne Ärger mit seiner Kreditkarte Meilen sammeln möchte, sollte genau auf diese Vorschriften und Bedingungen achten. Ganz wichtig ist dabei die Frage, ob gesammelten Meilen oder Punkte nach einer bestimmten Zeit verfallen, wenn sie nicht genutzt werden. Solche Programme bergen Nachteile. Den sie zwingen den Inhaber der Kreditkarte, die gesammelten Punkte rechtzeitig einzulösen. Besser sind Kartenprogramme, bei denen die Punkte erhalten bleiben, unabhängig davon, wie lange der Kunde sie auf der Karte ruhen lässt. Wichtig ist außerdem, welche Vorzüge gesammelte Meilen bringen. So gibt es, abhängig vom Programm, für die gesammelten Meilen Sachprämien oder Boni bei späteren Bezahlvorgängen oder eine Kombination aus beidem. Interessant sind vor allem Programme, bei denen mit den Meilen Boni verbunden sind. Nicht jede Sachprämie, die es für Sammler von Meilen gibt, ist nämlich interessant. Deshalb ist es für Sammler besser, wenn sie sich zwischen verschiedenen Arten der Belohnung für das Sammeln entscheiden können.

Wer auf der Kreditkarte Meilen sammeln möchte, hat in der Regel einen Freiflug in eine Stadt seiner Träume im Blick. Die meisten Programme werben auch mit solchen Flügen explizit um Kunden. Allerdings kann sich ein Freiflug später als ein teures Zuschussgeschäft erweisen. In einigen Fällen ist der Flug aus einem Programm zum Sammeln von Meilen nur bedingt kostenlos, weil damit bestimmte Gebühren verbunden sind, die der Inhaber der Karte selber zahlen muss. Vor der Buchung eines angepriesenen Freiflugs sollte sich der Kunde deshalb erkundigen, welche Ausgaben noch auf ihn zukommen. Lassen sich zusätzliche Kosten durch Meilen ausgleichen, lohnt ein etwas längeres Sammeln mehr als die Bezahlung.

Beruflich genutzte Kreditkarten

Wer über den Arbeitgeber mit einer Kreditkarte Meilen sammeln möchte, muss ebenfalls genauer hinschauen. Zwar ist das Sammeln von Punkten oder Meilen mit einer Kreditkarte, die das Unternehmen dem Mitarbeiter zur Verfügung stellt, grundsätzlich erlaubt. Allerdings muss der Mitarbeiter bestimmte Dinge akzeptieren. So kann der Arbeitgeber darauf bestehen, dass die Meilen, die über die Karte dienstlich erworben wurden, auch wieder zum Bezahlen bei Dienstreisen genutzt werden. Ein entsprechendes Urteil des Bundesarbeitsgerichts untermauert diese Forderung. Außerdem interessiert sich auch das Finanzamt für dienstlich erworbene Meilen.

Zu einem geldwerten Vorteil, der versteuert werden muss, gehören nicht nur Zuwendungen, die direkt vom Arbeitgeber an den Arbeitnehmer ausgereicht werden. Steuerpflichtig kann auch sein, was Dritte einem Mitarbeiter in Zusammenhang mit einem Arbeitsverhältnis zuwenden. Es gibt dafür jedoch einen steuerlichen Freibetrag von etwas mehr als Tausend Euro, bis zu dem die Werte auf Meilenkonten jährlich frei bleiben. Außerdem nehmen einige Herausgeber von Kreditkarten, mit denen man Meilen sammeln kann, Kunden die Last der Steuererklärung ab. Handelt es sich um dienstlich veranlasste Meilen, erheben sie bei der Einlösung darauf bereits einen kleinen pauschalen Steuersatz. In jedem Fall lohnt es sich jedoch, vorher nachzufragen. Dann gibt es bei den Programmen später keinen Ärger mit dem Fiskus.


Marcel Ziegler

Als ehemaliger Finanz- und Honorarberater habe ich jahrelang direkt mit Privatkunden gearbeitet und weiß daher aus eigener Erfahrung, welche Fehler Menschen beim Umgang mit Geld machen. Ich kenne die Fallstricke von Bank- und Versicherungsprodukten und habe es mir zur Aufgabe gemacht, das Thema Finanzen so zu erklären, dass es wirklich jeder versteht.


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